Eine Lagerung von Getreide ist durchaus über mehrere Monate möglich. Dafür ist jedoch die Voraussetzung zu erfüllen, dass die Getreidekörner ungemahlen, bei einer gleichbleibenden Luftfeuchtigkeit dunkel und kühl aufbewahrt werden.
Abhängig von der jeweiligen Art des Getreides, weist die spezifische Lagerfähigkeit auch Unterschiede auf. Zurückführen lässt sich dies nicht nur auf verschiedene Öl- und Fettgehalte, sondern ebenfalls auf die Unterschiede im Feuchtigkeitsanteil.
Nicht nur auf Mindesthaltbarkeitsdatum verlassen
Bei Getreide handelt es sich um ein Produkt, dass unbehandelt sowohl einen Keimling als auch Feuchtigkeit enthält. Somit ist eine generelle Keimfähigkeit vorhanden. Dadurch erhöht sich allerdings das Risiko, dass das Getreide verdirbt.
Bei einer zu langen Lagerung des Getreides ist oft auch der Fettgehalt dafür verantwortlich, dass ein ranziger Geschmack und ein muffiger Geruch wahrgenommen werden können. Von einer weiteren Verwendung des Getreides ist dann abzusehen. Dennoch – sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten sein, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass das Getreide entsorgt werden muss.
Zuvor ist zu prüfen, ob ein Schädlingsbefall festgestellt werden kann oder das Getreide auffällig aussieht oder riecht. Im gewerblichen Bereich ist auch eine professionelle Getreidereinigung für die Lagerung und Futteraufbereitung zu empfehlen.
Die idealen Lagerbedingungen für Getreide
Zu einem Schädlingsbefall kommt es besonders häufig bei Getreide, welches in einer zu feuchten oder zu warmen Umgebung aufbewahrt wird. Ideal ist die Lagerung bei einer Temperatur unterhalb von zehn Grad Celsius. Der Kühlschrank zeigt sich dennoch kaum als geeignet, da dieser nicht nur zu kalt, sondern auch zu feucht ausfällt. Wichtig ist es daneben auch, dass keine zu starken Schwankungen in der Lagertemperatur auftreten.
Ideal gestalten sich die Lagerbedingungen von Getreide, wenn eine gleichbleibende Luftfeuchtigkeit von rund 65 Prozent herrscht und der Feuchtigkeitsgehalt des Getreides selbst zwischen zwölf und 14 Prozent liegt. Die perfekte Umgebungstemperatur liegt zwischen zehn und 14 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen fällt die Haltbarkeit des Getreides besonders lang aus.
Die Haltbarkeit der einzelnen Getreidesorten
In solchen Umgebungen können Dinkel und Weizen etwa bis zu zwei Jahre lang gelagert werden – ihre Keimfähigkeit oder ihre Qualität reduzieren sich dabei nicht. Lediglich die Backqualität und der Geschmack könnten durch die recht lange Aufbewahrung beeinträchtigt werden.
Die Lagerfähigkeit von Roggen fällt etwas niedriger aus, jedoch ist in einigen Fällen auch dabei eine Lagerung von bis zu zwei Jahren möglich. Der Lagerort sollte allerdings unbedingt regelmäßig kontrolliert werden, wobei ebenfalls eine Lüftung der Getreidekörner vorzunehmen ist.
Als Frühstücksgetreide erfreut sich Hafer einer überaus großen Beliebtheit, außerdem enthält das Getreide einen hohen Anteil an Ölen, Fetten und Aminosäuren. In Form von Haferflocken wird die Getreideart besonders häufig in Müslis verwendet. Allerdings wird die Lagerfähigkeit des Hafers durch seine besonderen Eigenschaften begrenzt – die Fette können recht schnell ranzig werden. Bei dem Hafer ist demnach eine maximale Lagerdauer von einem Jahr nach der Ernte nicht zu überschreiten.
In Müslis findet sich oft auch Gerste. Dieses Getreide wird daneben in Form von Graupen oft auch als Zutat in Eintöpfen und Suppen genutzt. Auch für die Gerste empfiehlt sich eine dunkle, kühle und trockene Lagerung. Herrschen ideale Lagerbedingungen, ist ein Einlagern dieses Getreides über rund zwei Jahre möglich.